Trotz Hormonchaos pickelfrei durch die Pubertät
Wieso helfen Vitamine und Co. bei Pubertätsakne? Das ist doch hormonell bedingt! Ja, Akne in der Pubertät hat eine sehr grosse hormonelle Komponente. Deshalb leiden 95% aller Jugendlichen unter Pickeln und unreiner Haut, 40% davon sogar unter einer schweren Form von Akne. Jungs sind von der schweren Form häufiger betroffen als Mädchen, da sie mehr Testosteron haben. Das ist das männliche Geschlechtshormon, das für Akne mitverantwortlich ist.
Aber: auch wenn das Hormonchaos in der Pubertät eine grosse Rolle für die Entstehung von Akne spielt, gibt es viele andere Ursachen, die zu Akne beitragen. Und gegen diese kann man etwas tun. Sind die anderen Ursachen behoben, fällt das hormonelle Chaos nicht mehr so stark ins Gewicht - die Haut wird besser.
Inhaltsverzeichnis
- Die Ursachen von Pubertätsakne
- 3 häufige Fehler bei Akne in der Pubertät
- Der Weg zu reiner Haut in der Pubertät
- Optimierung von Ernährung und Hautpflege
- Zusammenfassung
- Studien und Quellenangaben
Die Ursachen von Pubertätsakne
Die hormonellen Verschiebungen in der Pubertät sind normal und notwendig. Die daraus entstehende Akne ist medizinisch sehr gut erklärbar. Pubertätsakne ist jedoch wie alle anderen Arten von Akne eine multifaktorielle Erkrankung. Ausser den Hormonen spielen auch andere Ursachen bei Jugendlichen eine Rolle:
Mikronährstoffmangel
Mangel an hautfreundlichen Mikronährstoffen, verursacht z.B. durch ungesunde Ernährung, Stress und Medikamente.
Mangelhafte Darmgesundheit
Probleme mit dem Darm, die die Mikronährstoffaufnahme aus der Nahrung erschweren, die Entgiftung behindern, das Immunsystem schwächen und Giftstoffe vom Darm in den Blutkreislauf gelangen lassen.
Anfälliges Immunsystem
Das Immunsystem kann sich nicht gegen Bakterien wehren, es kommt zu Entzündungen.
Weitere Hormonungleichgewichte
Verursacht durch den Lebensstil (Ernährung, Stress).
Übermässige Hautpflege
Das riesige Angebot an Hautpflegeprodukten gegen Akne verleitet dazu, die Haut zu oft und mit zu vielen verschiedenen Produkten zu waschen und zu behandeln. Die geschädigte Hautbarriere leidet dadurch noch mehr.
Genetische Veranlagung
Es gibt keine bekannte direkte genetische Veranlagung für Akne. Es gibt jedoch eine genetische Komponente, die indirekt zu Akne führen kann. Das ist die Veranlagung, vermehrt Talg zu bilden. Dieser verstopft die Poren und ist ein idealer Nährboden für die Bakterien, die Pickel und unreine Haut verursachen.
3 häufige Fehler bei Pubertätsakne
Pubertätsakne ist ein entzündlicher Prozess, der im Inneren unseres Körpers entsteht. In den allermeisten Fällen erfolgt jedoch keine Behandlung dieser inneren Ursachen, sondern lediglich eine Behandlung der äusserlichen Symptome.
1. Fehler: Anti-Pickel-Hautpflegeprodukte
Die typischen Hautpflegeprodukte aus der Drogerie und Apotheke werden von aussen auf die Haut aufgetragen. Sie dringen nicht tief genug in die Haut ein, um die inneren Entzündungen zu erreichen. Das Ergebnis: die Haut wird im besten Fall für eine kurze Zeit besser, dann spriessen die Pickel wieder und der Geldbeutel ist wieder ein Stück leerer.
Nach dem Motto "viel hilft viel" verwenden Jugendliche oft viele verschiedene Hautpflegeprodukte und das mehrmals täglich. Die Inhaltsstoffe dieser Produkte sind in den meisten Fällen jedoch sehr aggressiv, was die Hautbarriere zusätzlich schädigt. Die Hautpflege mit vielen verschiedenen Produkten kann mitverantwortlich für Akne sein bzw. dass die Akne nicht besser wird.
Das gleiche gilt für Make-Up. So verständlich es ist, dass Jugendliche Pickel verstecken möchte: die meisten Make-Up-Produkte verstopfen die Poren und lassen die Haut nicht atmen. Die idealen Voraussetzungen für Akne.
2. Fehler: Aknemedikamente
Hautärzte wissen sich bei Pubertätsakne meistens nicht anders als mit schweren Medikamenten zu helfen. Die gängigen Akne-Medikamente enthalten Antibiotika oder Retinoide. Nach einer Erstverschlechterung ist es durchaus möglich, dass damit nach einigen Wochen eine Verbesserung der Haut eintritt.
Die Medikamente weisen jedoch vielfältige Nebenwirkungen auf: die Haut kann sehr dünn werden und blutig einreissen, sie können anderen Organen schaden, der Darm leidet darunter, man darf mit ihnen nur sehr eingeschränkt in die Sonne und Retinoide sind gefährlich für ungeborene Kinder. Paare müssen deshalb zwingend auf eine lückenlose Verhütung achten!
3. Fehler: Anti-Baby-Pille
Leider immer noch üblich: bereits jungen Mädchen wird von ihrer Gynäkologin oder ihrem Gynäkologen die Pille gegen Akne verschrieben. Dadurch wird der Körper mit dem Hormon Östrogen geflutet und dadurch das akneauslösende Hormon Testosteron unterdrückt. Das funktioniert in vielen Fällen zunächst gut: die Haut wird besser. Was passiert aber, wenn das Mädchen die Pille absetzt, weil sie sie nicht verträgt oder die Haut jetzt erstmal gut ist? Dann kommt es ein paar Wochen später zu einem sog. Testosteron-Rebound. Der Körper produziert nun vorübergehend übermässig viel Testosteron. Das Ergebnis: die Akne ist schlimmer, als vor der Einnahme der Pille.
Die Pille ist also keine Therapie gegen Akne, sie unterdrückt sie nur. Ausserdem wirkt sich die Pille bei einer längeren Einnahme negativ auf die Darmflora und auf den Mikronährstoffhaushalt1 aus. Beides ist nicht förderlich für die Haut und kann sie zusätzlich verschlechtern.
Fazit
Die Behandlung der Pubertätsakne von aussen mit Hautpflegeprodukten und mit Medikamenten bergen Risiken und führen oft nicht zum gewünschten Ergebnis.
Der Weg zu reiner Haut in der Pubertät
Die 3 wichtigsten Komponenten für eine reine Haut trotz Hormonveränderungen sind ein gesunder und gut funktionierender Darm, ausreichend und dauerhaft zur Verfügung stehende hautfreundliche Mikronährstoffe und ein starkes Immunsystem, das in der Lage ist, die Entzündungen in Schach zu halten.
Darm stärken & unterstützen
Der Zusammenhang zwischen Haut und Darm rückt immer mehr in den Fokus bei der Behandlung von Hautproblemen. Die Aufgaben des Darms sind u.a. die Aufnahme von Mikronährstoffen aus der Nahrung, die Entgiftung und der Abtransport von Abfallprodukten, die Bildung von Hormonen und die Immunabwehr.
Durch die heutige Lebens- und Ernährungsweise von Jugendlichen sowie die Einnahme von Medikamenten (z.B. Antibiotika) leistet ihr Darm Schwerstarbeit und nicht selten kapituliert er: das Darmmilieu kommt aus dem Gleichgewicht. Es kommt zu einer sog. Dysbiose, einer Darmflorastörung, und pathogene (schädliche) Darmbakterien nehmen überhand. Ausserdem kann die Darmschleimhaut löchrig werden: es kommt zu einem "Leaky Gut". Dadurch gelangen Schadstoffe vom Darm in den Blutkreislauf.
Die Folgen für die Haut
Mikronährstoffe können nicht mehr aufgenommen werden. Es kommt zu einem Mikronährstoffmangel. Dieser betrifft auch die für die Haut wichtigen Mikronährstoffe. Die Immunabwehr funktioniert nicht mehr richtig und es kommt zu Entzündungen, die Pickel spriessen lassen. Die Entgiftung über den Darm funktioniert nicht mehr. Der Körper entgiftet über die Haut, was zu Pickeln und unreiner Haut führt.
Das können Jugendliche tun
- Versorgung des Darms mit nützlichen Darmbakterien2 (Probiotika) und ausreichend Futter für die guten Darmbakterien, damit diese sich vermehren können (Präbiotikum). Wir empfehlen: No3 Formula Darmflora
- Unterstützung der Darmschleimhaut mit schleimhautfreundlichen Mikronährstoffen3. Wir empfehlen: No5 Formula Darmschleimhaut
Mikronährstoffmangel ausgleichen
Es gibt viele Mikronährstoffe, die einen positiven Effekt auf die Hautgesundheit haben. Die 5 wichtigsten sind: Zink, Vitamin A, Vitamin C, Vitamin D und Selen. Geeignet sind ausserdem Vitamin E, Biotin, B2 und B3, L-Glutathion und Kupfer.
Die europäische Kommission hat die Wirksamkeit von bestimmten Mikronährstoffe im Hinblick auf die Hautgesundheit in sog. "Health Claims", also erlaubten gesundheitsbezogenen Aussagen, bestätigt (Quelle: Verordnung (EU) Nr. 432/2012 der Kommission vom 16. Mai 2012):
- Zink, Vitamin A, Vitamin B3 und Biotin tragen zur Erhaltung normaler Haut bei
- Vitamin C trägt zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion der Haut bei
- Vitamin C, Zink, Vitamin E, Selen und Kupfer tragen dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen
- Zink trägt zur Erhaltung eines normalen Testosteronspiegels im Blut bei
Das können Jugendliche tun
- Versorgung der Haut mit ausreichend hautfreundlichen Mikronährstoffen. Wir empfehlen: No1 Hautbalance Formel
- Durch Sport oder Schul- und Freizeitstress vermehrt verbrauchte Mikronährstoffe schnell wieder auffüllen. Das betrifft inbesondere die B-Vitamine. Wir empfehlen: No8 Energie & starke Nerven
- Die Anti-Baby-Pille senkt den Blutspiegel von verschiedenen Mikronährstoffen. Dazu gehören auch einige, die für die Haut wichtig sind (Zink, Selen, Vitamin C, Vitamin E und verschiedene B-Vitamine). Falls die Pille eingenommen wird, unbedingt auf den erhöhten Bedarf achten. Wir empfehlen: No1 Hautbalance Formel
Immunsystem stärken
Bei Pubertätsakne ist es wichtig, die Entzündungen zu reduzieren und das Immunsystem zu stärken. Neben Mikronährstoffen wie Zink spielen dabei auch die Omega-3 Fettsäuren DHA und EPA eine grosse Rolle. Sie haben ein durch Studien belegtes hohes antientzündliches Potential4 und wirken sich positiv auf das Immunsystem aus5. Neueste Studien zeigen zudem positive Auswirkung auf die Darmflora6. Sie sind damit ein sehr wichtiger Baustein für eine reine und gesunde Haut.
DHA und EPA gehören zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Der Körper kann sie nicht selber herstellen und ist komplett auf die Zufuhr über die Nahrung angewiesen. Ob man ausreichend mit diesen wertvollen Fettsäuren versorgt ist, zeigt der Omega-3-Index. Dieser sagt aus, wie hoch der Anteil von DHA und EPA am Gesamtfettsäuregehalt im Blut ist. Mediziner empfehlen einen Omega 3 Index von 8-11%.
Eine Untersuchung der dermatologischen Universitätsklinik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München7 zeigt, dass 94% der AknepatientInnen unter einem Omega 3 Mangel leiden. In der Gesamtbevölkerung sind es 75%, die einen Mangel an DHA und EPA haben8.
Doch nicht nur der Omega-3-Index ist wichtig, sondern auch das Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6. Omega 6 ist der natürliche Gegenspieler von Omega 3 und erfüllt wichtige Funktionen im Körper. Allerdings fördert Omega 6 Entzündungen. Da wir über die heute Ernährung viel zu viel Omega 6 aufnehmen, entsteht ein starkes Ungleichgewicht zwischen diesen beiden Fettsäuren.
Ärzte empfehlen ein Verhältnis von 1:5 (Omega 3 : Omega 6) bzw. therapeutisch 1:2.5. Die Realität sieht anders aus. Das durchschnittliche Verhältnis in der Bevölkerung liegt bei 1:15, bei Jugendlichen ist es sogar bis zu 1:258.
Das können Jugendliche tun
- Auf eine ausreichende Zufuhr von Omega 3 Fettsäuren DHA und EPA achten. Leinöl ist dafür nicht geeignet, da es kein DHA und EPA enthält und die Umwandlungsrate des Körpers nur minimal ist. Meeresfisch enthält zwar viel Omega 3, allerdings ist er oft mit Schwermetallen belastet und sollte aus Gründen des Meeres- und Tierschutzes nicht in grösseren Mengen verzehrt werden.
- Am einfachsten geht die Versorgung von DHA und EPA über pflanzliches Algenöl. Das ist frei von Schadstoffen und schadet weder den Meeren, noch müssen Tiere dafür qualvoll sterben. Die Bioverfügbarkeit ist mit der von Omega 3 aus Fisch vergleichbar. Wir empfehlen: No2 Omega 3 Fettsäuren
- Omega 6- Gehalt durch eine Ernährung mit wenig Fleisch-, Wurst- und Milchprodukten, sowie wenig Fertiggerichten, Backwaren und Fast Food reduzieren.
Optimierung von Ernährung & Hautpflege
Die Ernährung spielt bei Akne in der Pubertät natürlich eine Rolle. Wir wissen, dass das Thema mit Jugendlichen nicht immer einfach zu diskutieren und zu verändern ist. Vielleicht gibt es trotzdem die Chance, das eine oder andere zu optimieren. Das gleiche gilt für die Hautpflege. Tipps sowohl für die Ernährung als auch die Hautpflege findest du in unserem Blogbeitrag Ursachen von Akne beheben
Zusammenfassung
Pubertätsakne ist geprägt von den natürlichen hormonellen Veränderungen. Aber auch andere Ursachen spielen eine Rolle. Werden diese Ursachen behoben, besteht auch in der Pubertät die Chance auf eine reine und pickelfreie Haut.
Vermeide die gängigen Fehler wie spezielle Anti-Pickel-Produkte oder schwere Medikamente. Bei Mädchen sollte auf den Einsatz der Anti-Baby-Pille zur Behandlung der Akne verzichtet werden.
Der Weg zu einer reinen Haut in der Pubertät führt über einen gesunden Darm, ausreichend hautfreundliche Mikronährstoffe und ein intaktes Immunsystem.
Die Ernährung und die Hautpflege sollten so weit wie möglich optimiert werden.
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1 Oral contraceptives and changes in nutritional requirements: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23852908/
2 The potential of probiotics for treating acne vulgaris: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32266790/
3 Vitamin A, Vitamin B2, Vitamin B3 und Biotin tragen zur Erhaltung normaler Schleimhäute bei (Quelle: Verordnung (EU) Nr. 432/2012 der Kommission vom 16. Mai 2012)
Glutamine and intestinal barriere funktion: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24965526
4 Omega-3 fatty acids prevent inflammation and metabolic disorder through inhibition of NLRP3 inflammasome activation: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov 23809162/
5 Effects of Omega-3 Fatty Acids on Immune Cells:https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6834330/
6 Impact of Omega-3 Fatty Acids on the Gut Microbiota: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5751248/
7 Clinical effects of omega-3 fatty acids on acne vulgaris: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35798259/
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